Der zweite Lauf der diesjährigen Meisterschaft wurde in Tschechien ausgetragen . Die knapp 1,2km lange Kartbahn in der Nähe der deutschen Grenze bot dafür perfekte Bedingungen. Auch viele Gaststarter aus dem Ausland ließen sich die Chance auf einen Start in der EST nicht nehmen. Bevor es aber richtig sportlich wurde, verhagelte der Wettergott die guten Bedingungen. Die Rookies hatten noch Glück im ersten Zeittraining, dass Sie die komplette Dauer fahren konnten. Die danach folgenden Klassen mussten dem aufziehenden Starkregen passen. Und so hofften die meisten Teams auf die zweite Session, die dann glücklicherweise noch im Trockenen durchlief. Auffallend war die große Leistungsdichte zwischen den einzelnen Klassen. Zeitmäßig rückten die einzelnen Klassen immer dichter zusammen. Auch deshalb wurde direkt am Anfang entschieden, dass die Rookies im Rennen wieder getrennt werden, um jedem die optimalen Startbedingungen zu ermöglichen.
Bevor es jedoch zum Rennen ging, musste die Startplatzierung ausgefahren werden. Die Ergebnisse der Qualifikationen sahen dabei wie folgt aus:
Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack:
- #19 Dustin Schnelle 1:03.021
- #249 Denis D’Alessandro 1:03.856
- #36 Andras Herkli 1:05.136
Klasse 2 – SuperSport
- #45 Denis Kovacz 1:02.707
- #88 Christian Kreutzmann 1:03.451
- #13 Sascha Sperling 1:04.050
Klasse 3 – Expert by Scooter-Attack
- #58 Marc Harder 1:00.329
- #12 Martin Simonsen 1:00.923
- #60 Stefan Andersen 1:01.244
Klasse 4 – Supramatic & Bigbore
- #122 Kai Kostrzewa 1:04.468
- #23 Daniel Mihaly 1:04.904
- #24 Henry Zehe 1:07.317
Klasse 5 – Pitbike
- #73 Achim Bähr 1:03.107
- #469 Nils Brzeski 1:06.360
- #197 Raul Klaus Santana 1:07.741
Langstrecken-Rennen
Um 14:40 hieß es Start frei zum 3h-Langstrecken-Rennen. 5 Teams kämpften um die wichtigen Punkte für die Meisterschaft. Und es wurden 3 ganze anstrengende Stunden. Zum Start des 3h-Rennens zogen wieder dicke Regenwolken auf und so begann es dann auch in der erste Rennhälfte stark zu regnen. Wie Schmierseife war es für die Fahrer auf der Strecke. Die spannende Frage blieb, Regenreifen aufziehen oder Augen zu und durch. Die Stimmung war ganz unterschiedlich und so wagten einige das Risiko und blieben beharrlich. German Pitbike konnte am meisten aus dem Regen herausholen. Nachdem es dann aber wieder anfing zu trocknen, zeigte GT Racing Team seine wahre Leistung. Runde um Runde ging es mit knapp 3-4 Sekunden vorne weg und so baute sich das Team einen beachtlichen Vorsprung von 9 Runden auf die Verfolger auf. GT Racing Team siegte am Ende mit 135 Runden. Aber auch für German Pitbike hat sich das Kämpfen gelohnt und sie wurde mit dem zweiten Platz belohnt. Den dritten Podestplatz machte AKA Racing voll, die sich noch kurz vor dem Start nannten und mit zwei Runden Rückstand ins Rennen gingen. Pech hatte Pumba Racing, denen in der letzten Runde der Sprint ausging und damit 0,75 Runden fehlte, um die 75% zu erreichen.
Rennsonntag
Klasse 1: Rookies by Scooter-Attack:
Bei den Rookies schien der Ausgang schon zu Beginn klar. Schnelle und D’Alessandro sollten auf Grund der Pace das Feld dominieren. Der ärgste Konkurrent Herkli musste von hinten das Feld durchpflügen, da er zu spät am Vorstart war. Doch es kam anders. D’Alessandro fiel schon zu Rennbeginn weit zurück, da ihm der nötige Speed fehlte. Damit setze sich Schnelle weit ab. Dahinter lagen Hüskes, Hafke und Alles. Herkli schloss Runde um Runde auf das Spitzentrio auf. Der Sieg war Schnelle schon sicher, als er im letzten Renndrittel stürzte. Erst sah es so aus, als wenn er das Rennen nicht beenden konnte. Mit etwas Glück kriegte er den Scooter wieder an und fuhr mit zwei Runden Rückstand noch ins Ziel. Damit konnte Hüskes seinen ersten Sieg einfahren. Auf Platz 2 landete Herkli, der sich bravourös nach vorne kämpfte. Platz Drei ging an Hafke, gefolgt von Alles und Horn.
Das erste Rennen der Klasse 1 – Gruppe 2 dominierte Buyting. In dieser Klasse starteten alle Rookies nach dem 15. Platz aus der Qualifikation. Dahinter folgte Maksymow und Bausinger.
Das zweite Rennen startete mit Schnelle und Herkli an der Spitze. D’Alessandro musste nach einer Runde mit technischem Defekt passen, der Scooter hatte einfach keine Leistung. Schnelle dominierte die Spitze und Herkli versuchte vergeblich dran zu bleiben. Hafke lag dahinter. Dahinter gab es einen schönen Dreikampf zwischen Horn, De Wit und Klingenberg. Hüskes fuhr zwischenzeitlich auf Platz 3 vor. Klingenberg konnte am Ende das Tempo nicht mitgehen und musste Horn und De Wit ziehen lassen. Nach 15 Runden siegte Schnelle verdient vor Herkli. Mit etwas Abstand kam Hafke, der zum Schluss noch den Atem von Hüskes spürte. Auf Platz 5 kam Horn.
Auch im zweiten Rennen der Klasse 1- Gruppe 2 konnte Buyting einen Sieg vor Maksymow und Bausinger einfahren.
Gesamtwertung Klasse 1: Rookies by Scooter-Attack:
- Platz #36 Andreas Herkli 40 Pkt.
- Platz #47 Sascha Hüskes 38 Pkt.
- Platz #10 Rainer Hafke 32 Pkt.
Klasse 2: SuperSport & Klasse 4: Supramatic & BigBore
Start frei für. Kovac vorne weg. Dahinter Kreutzmann, Mihaly, Durchner und Sperling. Durchner schied aus der Führungsriege direkt aus, nachdem er hart in den Reifenstapel einschlug. Nachdem sich der Staub verzogen hatte, konnte Durchner sich ohne ernste Verletzung befreien. Vorne bildete sich ein Vierkampf zwischen Kovac, Kreutzmann, Mihaly und Sperling. Mihaly ging in Runde 7 auf der Bremse an Kreutzmann vorbei. Kurze Zeit später klopfte auch Sperling an und wollte Kreutzmann gefährlich werden. Im Schlussduell gab es dann noch spannende Zweikämpfe zwischen Mihaly, Kovac Kreutzmann und Sperling. Am Ende hatte Mihaly, in der BigBore unterwegs, die besseren Nerven und siegte. Auf Platz 2 landete Kovac vor Kreutzmann und Sperling, der nochmal kurz vor Schluss stürzte.
Der Start im zweiten Rennen hat die Aufstellung durcheinander gebracht. Kreutzmann ging an die Spitze, dahinter Sperling, Mihaly und Kovac. Kovac kam am Schlechtesten weg. Kovac wollte jedoch schnell wieder an die Spitze und knöpfte sich als erstes Mihaly vor. Sperling setzte zum erfolgreichen Angriff auf Kreutzmann an und ging an die Spitze des Feldes. Kovac nahm danach Kreutzmann ins Visier und ging in Runde 3 auf der Bremse an Ihm vorbei. Dahinter schöne Positionskämpfe um die Plätze 4-7. Apostel, Durchner, Nabbefeld und Freimüller kämpften um den Anschluss. Durchner geht an Apostel vorbei und Freimüller an Nabbefeld. Vorne fighten Sperling und Kovac um die Spitze. Kreutzmann fällt zwischenzeitlich hinter Sperling deutlich zurück. Sperling selbst muss in Runde 9 wieder einmal mit technischem Defekt am Scooter aufgeben. Mihaly musste nur auf seine Chance gegen Kovac lauern. Diese bekam er und zog kurz vor Ende wieder an die Spitze des Feldes und siegte vor Kovac, gefolgt von Kreutzmann, Freimüller und Durchner.
Gesamtwertung Klasse 2: SuperSport:
- Platz #45 Denis Kovac 50 Pkt.
- Platz #88 Christian Kreutzmann 40 Pkt.
- Platz #80 Michael Freimüller 29 Pkt.
Klasse 3: Expert by Scooter-Attack:
Die Ränge waren voll, als die Fahrer der Expert-Klasse in die Startaufstellung fuhren. Die Stille der Startaufstellung war nur die Atempause für den erstklassigen Motorsport, den die Expert-Fahrer in den beiden Rennen zeigten. Dabei war die Spannung nicht zu überbieten. Harder mit exzellenter Leistung wusste, dass er am Start alles geben musste, um die viel leichteren Dänen Simonsen und Andersen hinter sich zu halten. Die Ampel erlosch und Harder schob mit einem Wheelie in Richtung erster Kurve vor. Das nutzen Simonsen und Andersen aus, um sich an Harder vorbeizuschieben und als Führungsduo in die erste Kurve zu biegen. Harder konterte sofort in der nächsten Kurve und schob sich innen an Andersen vorbei. Simonsen konnte sich nicht von den Verfolgern absetzen. Ganz im Gegenteil. Andersen griff gleich wieder an und wollte Platz 2 von Harder zurückerobern. In der schnellen Links vor Start-Ziel griff Andersen in Rd. 1 gleich wieder an. Beide rasten nebeneinander durch die Kurve. Keiner der Kontrahenten ging vom Gas. Alle hielten den Atem an. Was für ein irrer Kampf. Andersen zeigt keine Nerven und und eroberte sich Platz 2 noch in der ersten Runde wieder zurück. Und so ging es das ganze Rennen weiter. Als nächstes Griff sich Andersen Simonsen in Runde 2. Dersch kämpfte mit Gaspar um Platz 4. Der musste schon das ganze Feld durchpflügen, da die Zeit aus der Qualifikation aberkannt wurde. Er wog insgesamt 5,6 Kilo zu wenig. Danach wurde aus dem Zwei-, ein Dreikampf. Sonne wollte auch noch ein Wörtchen mit reden. Im Kampf um Platz 2 klebte Harder mittlerweile an Simonsen. In Runde 4 konnte Simonsen den geschickten Angriff von Harder nicht mehr parieren. Andersen konnte sich mittlerweile ein Stück absetzen. Der Zweikampf Dersch – Gaspar ging in Runde 4 erfolgreich für Gaspar aus. Ab Runde 5 setzte sich allmählich das Feld. Dennoch war das gesamte Expertfeld immer so dicht zusammen, dass jederzeit eine Überraschung passieren konnte. Am Ende siegte Andersen souverän. Platz ging an Harder vor Simonsen. Gaspar und Dersch folgten auf dem vierten und fünften Rang.
Nachdem wahnsinnigen ersten Rennen folgte ein noch viel spannenderes zweites Rennen. Am Start lag Simonsen vor Andersen vor Harder. Simonsen konnte jedoch den Speed nicht mithalten und musste sich dem Druck der Verfolger ergeben. Erst griff Andersen erfolgreich Simonsen an und fuhr auf den 1. Platz. Auch Harder sah seine Chance und attackierte erfolgreich Simonsen. Dahinter lagen Dersch, Sonne und Schröder. Dersch hatte viel zu tun, um Sonne hinter sich zu halten. An der Spitze schenkten sich Harder und Andersen keinen Millimeter. Harder versuchte alles, um an Andersen vorbeizukommen. Im Innenfield wurde Harder Andersen immer gefährlicher und es roch nach einem erfolgreichen Manöver. Aber Andersen hielt dagegen. Zu der Zeit war Simonsen schon chancenlos, um im Zweikampf noch einzugreifen. Harder gab nicht auf. Sein Erfolg sollte belohnt werden. Harder gelang es kurz vor Ende sich so zu positionieren, dass er nach Start- und Ziel die bessere Linie erwischte. Auf der Bremse vernaschte Harder Andersen und führte das Feld an. Aber Andersen gab nicht auf. Er ließ Harder nicht ziehen und setzte sofort zum Gegenangriff an. Harder machte sich ganz breit und wehrte alle Angriffe ab. Auf dem Weg zur Start- und Ziel, Harder war schon fast über die Ziellinie. Andersen griff frech an und konnte Harder in der letzten Kurve, wenige Meter vor der Zielflagge noch überholen. Was für ein Rennen. Nur ein Wimpernschlag trennte beide Kontrahenten. Am Ende war Andersen der glückliche Sieger. Auf den dritten Platz landete Simonsen vor Dersch und Gaspar.
Gesamtwertung Klasse 3: Expert by Scooter-Attack:
- Platz #60 Stefan Andersen 50 Pkt.
- Platz #58 Marc Harder 40 Pkt.
- Platz #12 Martin Simonsen 32 Pkt.
Klasse 4: Supramatic & BigBore
- Platz #23 Daniel Mihaly 50 Pkt.
- Platz #24 Henry Zehe
- Platz #144 Jan Gronow
Klasse 5: PitBike:
Achim Bähr ging als großer Favorit ins Rennen der Klasse 5. Die Konkurrenz dahinter war nicht in Reichweite, sodass Bähr im Rennen gemeinsam mit den Rookies die Spitze dominierte. Brzeski, Santana und Lang hatten dabei keine Chance und konnten somit nur noch auf einen technischen Ausfall hoffen. Dies war vergeblich, sodass Bähr vor Brzeski, Santana und Lang siegte.
Im zweiten Rennen gleiche Situation. Bähr dominierte das Starterfeld der K1 und K5. Brzeski musste nach technischem Defekt auf einen Start verzichten und auch Santana war nur noch mit halber Leistung unterwegs und versuchte irgendwie die 75% Renndistanz zu absolvieren. Bähr siegte im zweiten Rennen konkurrenzlos und Lang machte den zweiten Platz voll. Santana konnte am Ende die 75% Renndistanz nicht erreichen, da er einfach zu langsam unterwegs war.
Gesamtwertung Klasse 5: PitBike:
- Platz #73 Achim Bähr 50 Pkt.
- Platz #70 Benjamin Lang 33 Pkt.
- Platz #469 Nils Brezski 20 Pkt.
Das nächste Rennen findet am 29.06 – 30.06.2019 in Wittgenborn statt. Wir freuen uns durch die Teilnahme von 2race.be auf ein besonders großes Teilnehmerfeld und haben hierfür die Fahrzeiten am Samstag und Sonntag nochmal ausgeweitet.
V.i.S.d.P. Andre Schwarz
Text: Andre Schwarz
Fotos: Marcel Paulzen