Nach einer gefühlten Ewigkeit der Winterpause hieß es am 27.04.2019 Start frei für die European Scooter Trophy zum traditionell ersten Rennen in Templin in der Uckermark. Schon zu Beginn der Einschreibung war klar, dass die Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack, die mit Abstand vollste Klasse sein wird. Insgesamt 37 Fahrer hatten sich zu Beginn der Saison eingeschrieben und davon waren auch knapp 30 Teilnehmer vor Ort. In der SuperSport wurde mit Spannung erwartet, wie die aufgestiegenen Rookies sich im Gesamtfeld schlagen würden. Bei der Klasse 3 Expert by Scooter-Attack wurden die Karten für die Meisterschaft 2019 neu gemischt. Der letztjährige Meister P. Borowski startet dieses Jahr nicht zur Titelverteidigung und auch K. Pohl hat sich für die Saison noch nicht genannt. Umso erfreulicher, dass die dänischen Fahrer Simonsen und Andersen wieder an den Start gehen, nachdem Simonsen sich in Wittgenborn schwer verletzt hatte.
Der Trainingssamstag begann mit ausreichend Fahrzeit und so mancher Fahrer musste sich nachdem Winter erstmal wieder an das richtige Setup herantasten. Dies konnte man umso besser im Zeittraining sehen, wo sich mit dem 2. Durchlauf die Zeiten nochmal ordentlich steigerten.
Die Ergebnisse des Zeittrainings beider Durchläufe sehen wir folgt aus und bildeten damit die Startaufstellung für Sonntag:
Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack + Klasse – 5 Pitbike:
- #249 Denis D’Alessandro 58.720
- #26 Joshua Alles 59.667
- #189 Mike Johansson 59.855
Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack Gruppe 2:
- #27 Konstantin Preis 1.04.543
- #3 Nils Klingenberg 1.04.943
- #4 Michael Mayerle 1:05.414
Klasse 2 – SuperSport + Klasse 4 – Supramatic & BigBore:
- #13 Sascha Sperling 56.783
- #32 Gabriel Apostel 56.840
- 45 Denis Kovac 56.984
Klasse 3 – Expert by Scooter-Attack:
- #12 Martin Simonsen 54.509
- #169 Yannik Ong 54.925
- #60 Stefan Andersen 55.299
Klasse 6 – Langstrecke:
- #96 B2 Plastic 54,731
- #68 HK3 59.280
- #6 Pumba Racing Team 1:02.251
Durch die große Starterzahl in der Klasse 1 Rookies by Scooter-Attack und den extremen Zeitunterschieden wurde die Klasse zum Rennen aufgetrennt. Innerhalb des Zeittrainings wurden die ersten 15 Startplätze per Qualifikation ausgefahren. Alle anderen Teilnehmer wurden in einem separaten Startfeld platziert. Dies hatte bei allen für zufriedene Gesichtern geführt und bietet insbesonderen den Neueinsteigern ohne Rennerfahrung die Möglichkeit, einen Rennen in Ruhe und ohne Sorge vor schnelleren Fahrern zu fahren, welche ansonsten nach 3 Runden mit dem Überrunden beginnen würden. Diese Regelung soll bei genügenden Teilnehmern auch für die weitere Saison durchgeführt werden. In der abschließenden Fahrerbesprechung und bei der Siegerehrung gab es ebenfalls nur positive Stimmen über die Neuerung.
Langstreckenrennen
Schon früh nach dem Start sah es danach aus, als wenn B2plastic in der Langstrecke wieder durchmarschiert. Dieser Traum wurde durch einen technischen Defekt jedoch früh zerstört. Dies nutzte GT Racing Team am Besten aus und fuhr souverän auf den ersten Platz. HK3 kämpfte dahinter mit Pumba Racing um den zweiten Platz und konnte diesen am Ende mit einer Runde Vorsprung behaupten. Insgesamt fuhr GT Racing Team mit 178 Runden erfolgreich auf das erste Treppchen in 2019, gefolgt von HK3 und Pumba Racing Team.
Rennsonntag
Die Wetter- und Rennbedingungen am Sonntag waren deutlicher schlechter als am Samstag. Regen drohte während der gesamten Veranstaltung und zugleich war es sehr kühl, sodass es schwer fiel, die Reifen auf Temperatur zu bringen.
Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack + Klasse – 5 Pitbike:
Aufregung vor Beginn des Rennens am Vorstart. Insgesamt 4 Fahrer waren nicht rechtzeitig am Vorstart und mussten in der Folge von hinten starten. Dies erwischte Johansson, Hüskes, Krei und Drühe.
D’Allesandro konnte sich vom Start an direkt absetzen. Beim Verfolgerfeld gab es in der zweiten Runde den Wechsel von J. Alles auf Schnelle. Alles konnte die Pace aus dem Samstag im ersten Rennen nicht halten und wurde anschließend Stück für Stück durchgereicht. Hüskes und Johannson begannen die Aufholjagd von hinten und konnten am Ende noch Platz 3 und 4 einfahren. De Wit, der lange auf dem dritten Platz war, wurde am Ende nur Sechster. Insgesamt war das erste Rennen des Tages geprägt durch viele Positionswechsel und spannende Zweikämpfe.
Im zweiten Rennen gab es zu Beginn gleich zwei Pechvögel. De Wit musste mit technischen Problemen direkt nach dem Start aufgeben. Gleichzeitig gab es eine Startkollision mit R. Santana, der dadurch seine komplette Bremse verlor und erst kurz vor Ende des Rennens wieder einsteigen konnte. D’Alessandro fuhr direkt zum Start-Ziel-Sieg. Einen super Start erwischte auch Schnelle, der sich direkt an die Verfolgung von D’Alessandro machte, jedoch im Rennen chancenlos blieb. Dahinter duellierten sich Johannson und Hüskes. Lange Zeit sah es so aus, als wenn Hüskes der strahlende Sieger werden würde. Kurz vor Schluss kassierte Johannson dann Hüskes und fuhr auf den dritten Podiumsplatz.
Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack – Gruppe 2
In der Verfolgergruppe hatte M. Wetzel die besten Ergebnisse eingefahren, nachdem Klingenberg und Preis aufgeben mussten. Dahinter landete Mayerle und Maeding.
Im zweiten Rennen konnte Klingenberg den ersten Platz einfahren. Maeding und Wetzel landeten auf Platz 2 und 3.
Die Wertung die ersten beiden Rennen wurde anschließend gemeinsam durchgeführt.
Gesamtwertung Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack:
- D. D‘Allesandro 2. D. Schnelle 3. M. Johannson
Gesamtwertung Klasse 5 – PitBike:
- R. Santana
Klasse 2 – SuperSport + Klasse 4 – Supramatic & BigBore:
Bei den SuperSportlern gab es einen Dreikampf zwischen Sperling, Apostel und Durchner. Sperling souverän vom Start vorne weg und dahinter Apostel und Durchner, die wie wild Reifen an Reifen um fighteten. Sperling musste jedoch in Runde 5 frustriert aus dem Dreikampf aussteigen, da ihn ein technischer Defekt heimsuchte. Zuvor hatte sich Durchner Apostel gegriffen und fuhr danach an die Spitze. Der Slowene Kovac wollte auch noch mitmischen, musste jedoch in Runde 6 aufgeben. Dennoch blieb es bis zum Schluss spannend, da auch Kreutzmann und Schmitt direkt den Anschluss hielten und auf der letzten Rille kämpften. Am Ende zeigte Kreutzmann keine Nerven und griff sich Schmitt kurz vor Schluss und sicherte sich Platz 3.
Das zweite Rennen lief für Sperling deutlich besser. Diesmal gelang es ihm, sein Verfolgerfeld in Schach zu halten. Der ärgste Verfolger war das ganze Rennen über Durchner, der an Sperling klebte. Apostel fiel zeitweise auf Platz 5 zurück, sicherte sich am Ende noch den dritten Platz, musste aber stark mit Schmitt darum kämpfen. Kreutzmann hoffte noch auf seine Chance, konnte aber am Ende doch nicht mehr erfolgreich angreifen.
Gesamtwert Klasse 2 – SuperSport
- S. Durchner 2. G. Apostel 3. C. Kreutzmann
Klasse 4 – Supramatic & BigBore
Zehe lieferte ein tolles Rennen und fuhr ohne Konkurrenz auf Platz 1 und dominierte sogar das gemeinsame Rennen mit den SuperSportlern. Gronow lag weit abgeschlagen auf Platz 2. Kostrzewa, der diesmal mit BigBore startete, musste in Runde 8 aufgeben.
Zehe auch im zweiten Rennen deutlich der Schnellste vor Kostrzewa. Gronow musste beim Starten passen und ließ den beiden Fahrern das Feld. Am Ende siegte Zehe klar vor Kostrzewa.
Gesamtwertung Klasse 4 – Supramatic & BigBore:
- H. Zehe 2. K. Kostrezwa 3. J. Gronow
Klasse 3 – Expert by Scooter-Attack
Nervenkitzel schon vor dem Start. Die Temperaturen kühl. Die Spannung war heiß. Wer wird 2019 die beste Pace haben und sich im Titelkampf einmischen. Die heißen Favoriten waren die dänischen Fahrer. Und dies zeigte sich auch schnell im ersten Rennen. Simonsen gegen Andersen lautete der Fight des Tages. Einzig Lukas konnte noch mithalten. Ong der zwei Starke Runden hatte, baute sehr früh ab und musste sich von zeitweise Platz 7 auf Platz 4 vorarbeiten. Andersen wurde zunehmend schneller und kassierte in Runde 3 seinen Teamkollegen. Andersen und Simonsen zogen allmählich davon und ließen am Ende Lukas keine Chance mitzureden. Auf Platz 4 kam dann Ong vor Sonne und Dersch.
Das zweite Rennen war Nervenkitzel pur. Simonsen vorne weg, Andersen dahinter und am Hinterrad lauerte Lukas. Das Führungstrio trennte gerademal 2 Zehntel und das über 15 Runden. Da war das restliche Feld nur Zuschauer. Wahnsinn, wie diese Drei Kurve um Kurve, Runde um Runde fighteten. Simonsen behielt die Nerven und zeigte ein tolles Rennen. Andersen war oft in Schlagdistanz, konnte aber nicht erfolgreich vorbeiziehen. Und Lukas dahinter war oftmals in den Kurven deutlich schneller, ihm fehlte am Ende etwas Speed beim Herausbeschleunigen. Vier Kurven vor Schluss erwischte es dann Andersen, der nach der langen 180 Grad wegrutsche und Lukas den Weg freimachte für den zweiten Platz. Dahinter kam Ong vor Dersch.
Gesamtwertung Klasse 3 – Expert by Scooter-Attack
- M. Simonsen 2. S. Andersen 3. A. Lukas
Das nächste Rennen der EST findet am 25./26.05 in Cheb statt.
Text: Andre Schwarz
Fotos: Marcel Paulzen