Rennbericht zum 2. Lauf der EST in Cheb
Am 26.05 und 27.05 gastierte der Rennzirkus der European Scooter Trophy auf der Rennstrecke in Cheb (Cz). Nach dem gelungenen Auftakt versprach der zweite Lauf der Meisterschaft noch mehr Action. Und schon bei der Anmeldung war dies deutlich zu sehen. Lange Schlangen vor dem Rennbüro zeugten von noch volleren Klassen. Die Organisatoren der EST durften sich am Ende über 80 Starter in 6 Klassen freuen. Besonders die Rookies waren dabei sehr gefragt. Mit 31 Startern in der Klasse 1 war das Maximum der zulässigen Starter in Cheb fast erreicht. Insgesamt dürfen dort 34 Fahrzeuge gleichzeitig an den Start gehen. Die Organisatoren hatten aber auch hierfür eine Lösung. Bei weiter anhaltendem Trend wird die Klasse 1 in zwei Klassen unterteilt, um insbesondere auch den neuen und unerfahrenen Fahrern optimale Bedingungen zu bieten ihre ersten Erfahrungen im Motorsport zu sammeln.
Premiere in der EST feierte zum ersten Mal die Kids-Klasse. In dieser Klasse bekommen ganz neue, aber auch sehr junge Fahrer die Möglichkeit sich zum ersten Mal auf der Rennstrecke auszuprobieren. Interessierte die Lust haben, können sich dabei frei vom anderen Fahrerfeld auf der Strecke bewegen und brauchen keine Angst haben, wenn Sie die ersten Schritte gehen. Dabei nehmen die Teilnehmer nicht an den Rennen teil, sondern können im Rahmen des Wochenendes Trainingserfahrung sammeln und sich von den erfahrenen Teilnehmern beraten lassen. Die Kosten hierfür liegen bei 30€ plus Tageslizenz, die jedoch bei Mitgliedschaft zum DMV/ACV kostenlos ist.
Das neue Konzept hat sich bewährt und wird auch bei den kommenden Veranstaltungen angeboten.
Nachdem die Kids Ihre ersten Runden am Samstagmorgen gedreht haben, hieß dann auch startfrei für das freie Training sowie die Zeittrainings. Die Bedingungen hierfür waren auf der knapp 1,2km langen Strecke ideal. In den anschließenden 2 Zeittrainings ging es dann um die besten Startplätze für die Rennen am Sonntag.
Folgende Startplatzierungen standen am Ende fest:
Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack:
- #87 Stefan Durchner
- #249 Denis D`Alessandro
- #37 Maik Hering
- #123 Nick Heckel
Klasse 2,4+5 – SuperSport:
- #13 Sascha Sperling
- #40 Mirko Schröder
- #81 Christian Hüser
- #17 Philip Hasemann
Klasse 3 – Expert by Scooter-Attack:
- #58 Marc Harder
- #111 Kevin Pohl
- #74 Attila Gaspar
- #118 Patrick Borowski
Als Tageshighlight ging es drei Stunden den Asphalt von Cheb zu rasieren. Bei der Hitze von 30Grad war das ein Kampf gegen Mensch und Maschine. Vorne weg ging es für B2plastics, dahinter folgten Pumba Racing, ABL Moto und HK 3. Zu Beginn des Rennes sortierte sich das Feld erstmal grundlegend neu. Pumba Racing konnte den Speed der anderen Teams nicht mitgehen und musste die Spitzenposition aufgeben. GT Racing positionierte sich zu Beginn auf Platz 1, wurde dann relativ schnell von B2plastic abgelöst und landete auf Platz 2. Dahinter positionierte sich das Team HK3. Bis zur Mitte des Rennens sah es so aus, als konnte GT Racing seinen zweiten Platz verteidigen. Jedoch musste sie nach einem Sturz an die Box und somit den Platz 2 für HK 3 räumen. Unbeeindruckt davon fuhr B2plastics vorne einsam davon. Während des weiteren Rennens ließen sie keinen Zweifel aufkommen, dass es einen Anderen an der Spitze geben könnte. Und so siegte B2plastics mit insgesamt 162 Runden in 3 Stunden. Mit 6 Runden Rückstand folgte HK 3 vor GT Racing, die ihre Aufholjagd nicht mehr erfolgreich umsetzen konnten. Was möglich gewesen wäre zeigte auch nochmal die schnellste Rennrunde, die von GT Racing in der 147 Runde gefahren wurde.
Ergebnis Langstrecke: 1. B2plastics 2. HK 3 3. GT Racing
Rennsonntag:
Rennen Klasse 1: Rookies by Scooter-Attack
Ins erste Rennen ging es mit 31 Startern. Trotz intensiver Vorbereitung gab es in der Startaufstellung Verwirrung, wer von von wo startet. Dies lag auch zum Teil an der viel zu späten Ankunft des halben Feldes. Und somit ging es erstmal ans Sortieren im Vorstart sowie auf der Start- und Ziellinie. Nachdem dann jeder Fahrer seinen Platz gefunden hatte, fiel der Startschuss für das erste Rennen. Durchner vorne weg. Dem konnte keiner gefährlich werden, was schon im Training abzusehen war. Dahinter lief es für D`Alessandro und Hering weniger gut. Beide wurden früh durchs Feld gereicht. D`Alessandro musste letztlich das Rennen mit technischem Defekt an Start und Ziel beenden. Das war die Chance für N. Heckel und C. Schmitt auf Platz Zwei und Drei. Dahinter kämpfte sich T. Henn, von Platz 22 gestartet, in der ersten Hälfte des Rennens durch das Feld. Am Ende konnte er sogar noch C. Schmitt vor der Zielflagge kassieren. Gefolgt von M. Krei.
Im zweiten Rennen war der Start deutlich disziplinierter. Alle Fahrer standen rechtzeitig am Vorstart, sodass es pünktlich ins Rennen ging. Durchner ließ keinen Zweifel an seiner Favoritenrolle und gewann konkurrenzlos. Dahinter konnte sich M. Krei durchsetzen und einen sehr guten zweiten Platz einfahren. D`Alessandro war auch im zweiten Rennen vom Pech verfolgt und musste mit technischem Defekt in Runde 10 aufgeben. Davon profitierte M. Hering, der dadurch den dritten Platz erreichte. Schmitt war in Positionskämpfen zwischen Platz 4 und 6 verstrickt, konnte sich aber am Ende durchsetzen, was ihm letztlich den Platz auf dem Podium sicherte. Auf Platz 5 landete J. Alles.
Gesamtwertung Klasse 1 – Rookies by Scooter-Attack:
- 50 Pkt. Stefan Durchner
- 31 Pkt. Marco Krei
- 26 Pkt. Carsten Schmitt
Rennen Klasse 2 – Supersport; Klasse 4 Supramatic und Klasse 5 BigBore
Ein volles Fahrerfeld stand auch im zweiten Rennen des Tages in der Startaufstellung. Sperling vorne weg, hatte am Wochenende einen richtigen guten Speed und sollte Schröder auf zwei das Leben schwer machen. Doch es kam anders. Sperling mit technischen Problemen kam vom Startplatz nicht weg. Das Fahrerfeld raste an ihm vorbei. Dabei übersah Falkowski den noch stehenden Sperling und machte sich lang. Zum Glück konnte dieser nach kurzem Check am Fahrzeug das Rennen fortsetzen. Von Sperlings Pech profitierte Schröder, der sich souverän an der Spitze absetzen konnte. Dahinter lag Hüser, der jedoch nicht vom Glück verfolgt war und zwei Runden vor Start und Ziel seinen Scooter mit technischem Defekt abstellen musste. Von dessem Ausfall profitierte Falkowski, der sich vom letzten Platz bis ganz nach vorne kämpfte. Strahlender Dritter wurde R. Richter. Für Hasemann lief es dagegen schlecht. Dieser kämpfte das ganze Wochenende mit technischen Problemen und schied auch im ersten Rennen damit aus. Platz vier und fünf gingen an Szöllösi und Kostrzewa. Bei den Supramatic konnte sich Zehe vor de Blasi und Gronow durchsetzen. Bickell fuhr als einziger Teilnehmer in der BigBore.
Das zweite Rennen sollte dann nochmal spektakulärer werden. Sperling noch sichtlich gefrustet vom technischen Defekt in Rennen 1 hatte sich für den zweiten Lauf viel vorgenommen. Und dieses Mal lief es dann auch deutlich besser für Ihn. Er konnte sich souverän vom Start an die Spitze des Feldes setzen und Schröder auf Distanz halten. Der versuchte sich eine Chance auszuloten, aber Sperlings Leistung war deutlich besser. Dahinter konnte sich Falkowski Stück für Stück nach vorne fahren. Die Plätze für die Siegerehrung schienen schon gesichert. Doch plötzlich stürzte Zehe und mit ihm Kreutzmann und Kostrzewa. Alle drei knallten ins Kiesbett und testeten die Streckenbegrenzung auf Standfestigkeit. Gott sei Dank war nicht mehr passiert. Kreutzmann hatte Glück und konnte das Rennen noch fortsetzen. Für die anderen zwei hieß es Rennen beendet. Als das Fahrerfeld eine Runde später an der Unfallstelle vorbeikam, rutsche urplötzlich Sperling aus und schleuderte ins Kiesbett. Der Scooter war Schrott und der Weg war frei für Schröder. Sperling konnte es nicht fassen, dass sein Scooter einfach wegging. Von der Tribüne vermutete man Öl oder ähnliches, aber auf der Strecke war nichts zu sehen. Die Rennleitung entschied weiter gehts. Und damit wurde der Zieleinlauf nochmal neu sortiert. Schröder sicherte sich zwei wichtige Siege für die Meisterschaft, Falkowski landete erneut auf Platz 2 und Freimüller auf Platz 3. Dahinter kamen Szöllösi und Richter.
Gesamtwertung Klasse 2 – SuperSport:
- 50 Pkt. Mirko Schröder
- 40 Pkt. Chris Falkowski
- 27 Pkt. Rene Richter
Gesamtwertung Klasse 4 – Supramatic
- 45 Pkt. Gianluca De Blasi
- 36 Pkt. Jan Gronow
- 25 Pkt. Henry Zehe
Gesamtwertung Klasse 5 – BigBore:
- Sven Bickell
- 20 Pkt. Piero Stefanutto
Rennen Klasse 7 – Pitbike
Bei den Pitbikes gingen insgesamt 7 Teilnehmer an den Start. In beiden Rennen konnte sich jeweils Julian Dammert sehr deutlich vor dem Feld distanzieren. An diesem Wochenende merkte man das Feld der Stammfahrer wie Quast, I. Arnaut oder Schack. Dafür konnte sich Adanur jeweils auf die zweiten Plätze konzentrieren, die er ohne Gefahr vor Junuzovic sicherte. Dahinter folgte Lang vor K. Arnaut.
Klasse 7 – PitBike:
- #191 Julian Dammert
- #129 Cüneyt Adanur
- #41 Mehmed Junuzovic
Rennen Klasse 3 – Expert by Scooter-Attack
Als die Fahrer der Expert-Klasse in die Startaufstellung fuhren, wurde es in Cheb ganz ruhig. Die Spannung vor dem ersten Rennen war überall spürbar. Schon in der Qualifikation hat sich gezeigt, dass es in der Meisterschaft der Besten eine ganze enge Nummer wird. Die ersten 7 Fahrer lagen in einem Abstand von unter 1 Sekunde dicht gefolgt hintereinander. Pohl auf 1 und Harder auf der 2 trennen gerade einmal 0:083 Sek. Umso konzentrierter waren die Teams vor dem Start der Motoren. Als es dann endlich losging, konnte sich Pohl am besten behaupten. Harder auf zwei, Borowski auf drei, gefolgt von Gaspar. Die ersten Vier waren direkt hintereinander. Borowski guckte sich Harder im Innenfield aus und zog kurzzeitig auf Platz 2. Harder drängte aber sofort auf Revanche und fighte Kurve um Kurve. Im richtigen Moment in Runde 5 nutze Harder seine Chance und kassierte Borowski und anschließend Pohl. Doch so schnell ließ sich Borowski nicht abhängen und klebte förmlich am Hinterrad von Harder. Nach Start und Ziel klappte es dann endlich und Borowski raste auf die Spitzenpositon. Doch auch Pohl wollte noch ein Wörtchen mitreden. Dieser wurde unglücklich von Simonsen im Innenfield blockiert, sodass beide zusammenstießen und Richtung Reifenstapel drängte. Simonsen kam noch am Glücklichsten davon. Pohl verlor wertvolle Zeit, sodass nun Gaspar auf Platz 3 vorfahren konnte. In der Zwischenzeit gerieten auch Svendsen und Sonne aneinander. Beide konnten weiterfahren, jedoch musste Sonne sich kurz vor Ende mit technischem Defekt geschlagen geben. Am Ende siegte Borowski vor Harder, Gaspar, Simonsen und Svendsen.
Im zweiten Lauf lief es für Pohl deutlich besser. Vom Start weg hielt er seine Position gegen ein starkes Verfolgerfeld. Harder machte mächtig Druck von Beginn an und ließ Pohl keine Sekunde gewähren. Borowski kam vom Start nicht optimal weg und musste sich erstmal durch das Fahrerfeld kämpfen. Die Zuschauer waren gespannt, ob Pohl den Speed über die gesamte Distanz gehen oder ob Harder im Vorfeld eine Chance zum Angriff nutzen konnte. Jedoch kam es nicht dazu, da Gaspar Harder am Ende der langen Gerade einkassierte. Borowski auf Platz vier dahinter lauerte auf seine Chance. Kurz vor Start und Ziel musste Harder dann auch Borowski und Svendsen vorbeiziehen lassen. Danach kämpfte sich Borowski perfekt durch das Fahrerfeld und stand zurecht am Ende des Tages zweimal ganz vorne. Dahinter landete Pohl, gefolgt von Harder, Gaspar und Dersch.
Gesamtwertung Klasse 3 – Expert by Scooter-Attack:
- 50 Pkt. Patrick Borowski
- 33 Pkt. Marc Harder
- 32 Pkt. Attila Gaspar
Text: V.i.S.d.P. Andre Schwarz
(2. Vorsitzender EST e.V.)
Fotos: Marcel Paulzen / m2medien.com
Hier noch unser Video zum Rennwochenende:
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